Impfungen

Auch Frauenärzte impfen. Denn für viele Frauen sind sie die einzigen Ärzte, die sie regelmäßig besuchen. Bringen Sie also bitte Ihr Impfbuch mit, wir überprüfen gerne Ihren Impfschutz.

Röteln, Masern, Mumps

Röteln in der Schwangerschaft können schwere Schäden beim Kind hervorrufen. Darum ist es wichtig, dass alle Mädchen und Frauen gegen Röteln geimpft sind. Die Impfung wird eigentlich immer in der Kombination mit Masern und Mumps durchgeführt. Wenn die 2. Impfung fehlt, holen wir sie nach.

Wenn 2 Impfungen im Impfbuch dokumentiert sind, braucht auch zu Beginn der Schwangerschaft nicht mehr kontrolliert werden, ob ein Schutz besteht.

Inzwischen besteht für viel Bereiche (Kindergarten, Schule, Krankenhaus usw. eine Impfplicht gegen Masern.

Diphterie, Tetanus und Keuchhusten

Die Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphterie soll ohne Testen von Antikörpertitern alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Auch wenn wegen einer Verletzung wieder eine Tetanusimpfung erfolgt, sollte sie mit Diphterie kombiniert werden.

Es gibt bei Neugeboreren keinen Nestschutz gegen Keuchhusten (Pertussis)! Keuchhusten ist doch relativ verbreitet, auch untypisch bei Erwachsenen. Darum sollte im Haushalt von Neugeborenen ein Impfschutz bestehen. Es gibt zur Zeit die Impfung gegen Keuchhusten nur in der Kombination mit Diphterie und Tetanus.

Darum - wenn eine Auffrischimpfung gegen Tetanus ansteht, sollte auf jeden Fall mit der Kombination Diphterie, Tetanus, Keuchhusten geimpft werden. Wenn eine Schwangerschaft geplant ist, und die letzte Tetanusimpfung länger als 5 Jahre her ist, kann man auch schon auffrischen. Das gilt natürlich auch für den Vater und andere Angehörige im Haushalt. Zum Nestschutz des Kindes impfen wir inzwischen die Schwangere um die 30. Woche.

Windpocken

Windpocken sind sehr ansteckend. 95 % aller Frauen sind nach durchgemachter Infektion immun. Sie können sich dann in einer Schwangerschaft nicht infizieren und es gibt kein Risiko für das Kind. Die Aussage der eigenen Eltern, die Windpocken durchgemacht zu haben, sind im allgemeinen glaubhaft.

Ungeschützte Frauen sollen vor einer Schwangerschaft geimpft werden. Dazu muß der Antikörper Titer im Blut bestimmt werden. Wenn kein Impfschutz besteht, sollte geimpft werden.

Kinderlähnung (Polio)

Wenn aus ausreichender Impfschutz gegen Polio im Impfpass dokumentiert ist, braucht die Impfung nach den geltenden Empfehlungen nicht weiter aufgefrischt werden. Wenn aber noch kein ausreichender Schutz besteht, sollte auch hier aufgefrischt werden.

Hepatis B

Die Hepatitis B Viren werden auch durch Geschlechtsverkehr übertragen. Ein Impfschutz ist darum sehr wichtig und gehört heute zum Routine. Die Kosten werden für Jugendliche bis 17 Jahren von den Krankenkassen übernommen.

Wir kontrollieren darum den Impschutz und holen ggf. fehlende Impfungen nach.

Grippeimpfung

Die Grippeimpfung wird im Gegensatz zu den o.g. Impfungen jedes Jahr wiederholt. Immer mit den passenden Impfstoff für die folgende Winterzeit. Die Grippe ist in Deutschland meist von Weihnachten bis Karneval endemisch. Darum sollte vorher geimpft werden. Etwa ab Oktober jeden Jahres.

Neben älteren Menschen ab 60 Jahren sollen auch Schwangere geimpft werden. Schwangere erkranken schwerer an einer Grippe. Und gefärden darum auch das Kind. Die Impfung wird sehr gut vertragen und schadet dem Kind nicht.

Corona Impfung

Wir führen auch die Impfungen gegen das Coronavirus (SARS2 Covid) durch. Aber die Regeln ändern sich schneller, als ich sie hier aufzählen könnte.

HPV Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

Anders als viele andere Krebsarten ist Gebärmutterhalskrebs nicht erblich. Vielmehr ist ein bestimmtes Virus die Ursache dieser Krebsart. Dieses Virus heißt Papillomvirus. Einige Typen dieses Virus können die Zellen des Gebärmutterhalses krankhaft verändern. Diese Zellen können sich wiederum, in einer geringen Anzahl der Fälle, zu krebsartigen Veränderungen des Gebärmutterhalses entwickeln. Diese Entwicklung verläuft in der Regel über einen langen Zeitraum, d. h. einige Jahre bis Jahrzehnte.


Rund 70 % aller Frauen und Männer kommen im Laufe ihres Lebens mit dem Papillomvirus in Kontakt. Die große Mehrheit der mit dem Virus infizierten Personen wird hoffentlich kein Karzinom entwickeln. Während 40 % aller mit Gebärmutterhalskrebs diagnostizierten Frauen zwischen 35 und 54 Jahre alt sind, waren wahrscheinlich die meisten von ihnen dem Papillomvirus ausgesetzt, als sie im Alter zwischen 16 und 25 Jahren waren. Dieses Virus ist sehr stark verbreitet und wird durch einfachen Genitalkontakt von einem Menschen auf den anderen übertragen. Kondome schützen nicht ausreichend.

Tatsächlich gibt es über 100 Typen des humanen Papillomvirus in unserer Umwelt und auf der Hautoberfläche. Sogenannte "kutane" Papillomviren sind für Hautwarzen verantwortlich, während "muköse" Papillomviren vorzugsweise die Schleimhäute besiedeln. In einigen Fällen können sie jedoch, wenn sie mit den Geschlechtsorganen in Berührung kommen, auch dort verschiedene Erkrankungen einschließlich Gebärmutterhalskrebs verursachen.

Impfung schützt!

Der Impfstoff Gardasil 9 schützt gegen die 9 häufigsten HPV Typen. Auch gegen 16 und 18, die 70% aller Fälle von Gebärmuterhalskrebs auslösen. Er schützt auch gegen die Typen 6 und 11, die Genitalwarzen (Condylomata accuminata) verursachen. Die Impfung besteht aus 3 einzelnen Impfungen zum Zeitpunkt jetzt, nach 2 und nach 6 Monaten.

Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt die Impfung für alle Mädchen und Jungen ab 9 Jahren! Bis zum Alter von 14 Jahren sind es 2 Impfungen im Abstand von 6 - 12 Monaten. Ab 15 Jahren sind 3 Impfungen nötig.

Am besten vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Aber auch danach können können Frauen von der Impfung profitieren.

Sinnvoll ist die Impfung für alle Frauen, die sexuell aktiv sind. Auch eine schon druchgemachte Infektion mit einem Typ ist kein Grund dagegen. Das persönliche Risiko muss jede Frau für sich selbst einschätzen. Leider übernimmt die Kasse die Kosten für die älteren nur in Ausnahmefällen.